Programm: 
Text:
Besetzung:

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Die Sau ist tot. Let’s dance.

Nach dem Fest ist vor dem Fest.
Jagdfest in Moritzburg 1719,
musikalischer Teil.
                                                             24. Oktober 2019

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      P r o g r a m m

Georg Philipp Telemann 1681-1767
Partita 4 g-moll TWV 41:g2
aus: La petite musique de chambre (Frankfurt 1716)
Grave - Allegro - Allegro - Tempo di Minue - Allegro - A tempo giusto - Allegro assai

Georg Friedrich Händel 1685-1759
Sonate g-moll, op.1/10 HWV 368
Andante - Allegro - Adagio - Allegro

Francesco Maria Veracini 1690-1768
Sonata d-moll Op.II, No.12
Passagallo (Largo assai, ma con grazia) -Andante - Capriccio Cromatico (Allegro, ma non presto) - Adagio - Ciaccona


                       *** P A U S E ***


Johann Sebastian Bach 1685-1750
Sonate A-dur BWV 1015
aus “Sei Suonate à Cembalo concertato è Violino Solo“ BWV1014-1019
Dolce - Allegro - Andante un poco - Presto

Johann David Heinichen 1683-1729
Sonata D-dur
Largo - Allegro - Largo - Allegro

Antonio Vivaldi 1678-1741
Concerto F-dur „L’autunno“ Der Herbst
aus „Le Quattro Stagioni“ op.8 RV 293
Allegro - Adagio - Allegro

     T e x t

Halali
Die Jagd - das Plaisier des Adels, Ergötzung, “adelicher Zeitverteib“, wurde als wichtiges Standessymbol und gesellschaft liches Ereignis vom Adel wie ein höfi sches Fest mit viel Prunk zelebriert. Die erlauchte Gesellschaft tanzt unter Sternen und beim Schein Hunderter Fackeln in die Nacht. Anlass und Feier sind kaum zu unterscheiden. Leider ist uns diese ganzheitliche Herangehensweise nicht vergönnt: das Essen hat vor und nach dem Konzert seinen Platz, getanzt werden kann auf dem Weg nach Haus, nur die Jagd nach dem Glück ist kurzzeitig zeitgleich und erfolgreich, wenn La Porta Musicale ihre Musiken erklingen lassen, wie sie nach den aufregenden und anstrengenden Feierlichkeiten der Hochzeit der Kaisertochter mit dem Kurprinzen 1719 zur festlichen Zerstreuung, Entspannung und Recreation in der Kammer Ende Oktober 1719 nach erfolgreicher Jagd im Jagdschloss Moritzburg und angrenzenden Räumen zu hören gewesen sein könnten. Es wurde das beste gespielt, was bis dato geschrieben wurde und die Jagd - nun nach dem herzzereißensten Affekt, der virtuosesten Verzierung - fortgesetzt. Ob Telemanns Frankfurter Sonate g-moll oder Händels Londoner Sonate g-moll schöner ist, sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer selbst entscheiden. In Veracinis Sonate d-moll hört man auf jeden Fall das ganze Drama seines Lebens und auch den skandalösen Fenstersturz in Dresden. Johann Sebastian Bach aus Köthen bringt dafür eine sehr heitere und temperamentvolle Sonate in A-Dur ins Rennen, die auf jeden Fall ausgeglichener und beruhigender für das erlauchte Publikum ist. Damit kann Herr Bach jeden Wettsreit mit Herrn Marchand locker gewinnen! Ein Höhepunkt ist vielleicht unser Dresdner Kapellmeister Herr Heinichen, der nun schon mit herrlichster Musik zur Vermählung des Kurprinzen hervortrat; er legt für unsere verehrte Jagdgesellschaft statt seiner Serenata di Moritzburg eine erfrischende Sonate in D-Dur vor. Signor Vivaldi selbst war verhindert, aber übertrumpft alle Kollegen mit seinem Herbst aus den Vier Jahreszeiten. Seinem Tanz, den Saufgelagen und einer dramatischen Jagd. gibt man sich gern hin und geschlagen Wir laden Sie ein, mit uns zu feiern und zu entscheiden, wer die Jagdtrophäe davontragen darf.

 

     B e s e t z u n g

 Es musizieren   LA PORTA MUSICALE
Gabriele Steinfeld Barockvioline
Anke Dennert Cembalo