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Singe, jauchze ...
Die Vögel feiern ein Fest!
Der Gesang der Vögel in der Musik des Barocks. 23.Mai 2019
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Pietro Torri um 1650-1737
Son Rosignolo Arie aus: L’innocenza difesa dai Numi [Ismene] 1715
Georg Philipp Telemann 1681-1767
Kein Vogel kann im weiten Fliegen TWV 1:994 1725-26
Georg Philipp Telemann
Lauter Wonne, lauter Freude TWV 1:1040 1725-26
Wolfgang Amadeus Mozart 1756-1791
Oiseaux, si tous les ans KV 307 1777-78
Wolfgang Amadeus Mozart
Andante für Flöte und Orchester in C-Dur KV 315 1778
Georg Philipp Telemann
Seele, lerne dich erkennen TWV 1:1258 1725
Georg Philipp Telemann
Die Landlust. No. 1 In euch, ihr grünen Auen TWV 20:33 ca.1739
aus: 6 Moralische Kantaten
- P a u s e -
Georg Philipp Telemann
Pastorell No.28 aus: Singe-, Spiel- und Generalbassübungen TWV 25:66 1733/1734
Robert Franz 1815-1892
Waldfahrt Op. 14 Nr. 3
Jules Mouquet 1867-1946
Pan et les Oiseaux aus: La Flute De Pan No.2 1904
Georg Friedrich Händel 1685-1759
Sweet Bird - Arie der Nachtigall aus: L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato HWV 55 1740
Giuseppe Fedeli um 1680-1733
Warbling the birds enjoying aus: Th e Temple of Love 1706
Son Rosignolo
Ich bin eine Nachtigall,
die einsam fl iegt, süß singend,
von Zweig zu Zweig.“
Wenn du recht lauschest
ihren lieblichen Tönen,
scheint es als sagte sie dir
mit Freundesstimme :
Ich liebe dich.
Kein Vogel kann im weiten Fliegen,
die Schwingen der steigenden Adler besiegen,
erhebe sich gleich noch so hoch empor.
Doch tut’s dem Adler im Gesange,
mit ihrer Gurgel reinem Klange,
die kleinste Nachtigall zuvor.
Lauter Wonne, lauter Freude,
herrscht in meiner regen Brust.
Doch dem fl ammenreinen Herzen
ist bis jetzt kein sündlichs Scherzen
keine eitle Glut bewusst:
Gott allein ist seine Lust.
Oiseaux, si tous les ans
Wo tauscht ihr Vögelein
Mit jedem Jahr den Hain
Und sucht, weht’s kalt herauf,
Den mildern Himmel auf.
Doch macht es nicht allein
Der Himmel und der Hain,
Dass ihr euch dieses Wechsels erfreut.
Es gönnt euch das Geschick
Sonst nicht der Liebe Glück
Als in der Blütenzeit.
Ist diese hier vorbei,
Sucht ihr, wo sonst sie sei
Und liebet so Jahr aus Jahr ein.
Ist hier der Lenz vorbei,
Sucht ihr wo sonst er sei
Und liebet so,
Und liebet, liebet so Jahr aus Jahr ein.
Seele, lerne dich erkennen!
lauter Stückwerk ist zu nennen,
was der Menschen Witz vermag.
Zur Vollkommenheit zu dringen
sind der ird’schen Klugheit Schwingen
viel zu schwach, viel zu schwach.
Die Landlust
In euch, ihr grünen Auen, in dir, beblümtes Feld,
lässt sich die Anmut schauen, die Eden dargestellt.
Wo find´ich soviel schöne, als hier mein Aug´erfrischt,
und soviel Lobgetöne, als Wald und Wasser mischt?
Wo lebt man mit Vertrauen, wo ist die beste Welt?
In euch, ihr grünen Auen, in dir, beblümtes Feld.
Lasst hier Gesang und Saiten schallen
hier, wo der Wald durch Widerhallen
in unsre Lieder stimmt.
Der Nachschall ruft aus seinen Büschen,
dass er die Töne, so wir mischen,
und alles unsre Lust vernimmt.
Wo find´ ich soviel schöne, als hier mein Aug´ erfrischt,
und soviel Lobgetöne, als Wald und Wasser mischt?
Wo lebt man mit Vertrauen, wo ist die beste Welt?
In euch, ihr grünen Auen, in dir, beblümtes Feld.
Lasst hier Gesang und Saiten schallen
hier, wo der Wald durch Widerhallen
in unsre Lieder stimmt.
Der Nachschall ruft aus seinen Büschen,
dass er die Töne, so wir mischen,
und alles unsre Lust vernimmt.
Pastorell
Schalle nur, du muntre Flöte
da die holde Morgenröte
noch mit tausend Farben spielt,
Und diss blökende getümmel,
unter aufgeklärtem Himmel,
im betauten Grase wül’t;
da sich, aus belaubten Büschen,
der vergnügten Vögel Schall
und ein sanft er Wiederhall
in der stillen Luft vermischen!
Schalle, sanft es Rohr! und sage:
Phillis kömmt an diesem Tage
Auf des Tirsis weide hin,
Phillis, die mein Herze liebet,
Phillis, die sich mir ergiebet,
Phillis, meine Schäferin.
Suche Phillis zu gefallen,
Meiner Flöten lauter Ton!
Wald und Hügel lernet schon
Selbst von meiner Phillis lallen.
Waldfahrt
Im Wald, im Wald ist’s frisch und grün,
Da wehen die Zweige, die Blumen blühn,
Durch die Wipfel lacht uns ins Herz hinein
Das Himmelblau und der Sonnenschein
Im Wald, im kühlen Walde.
Im Wald, im Wald ist der Liebe Reich,
Da singen die Vöglein auf jedem Zweig,
Da wiegt die Blumen ein kosender Wind,
Und ich wieg und küsse dich, herz’ges Kind,
Im Wald, im kühlen Walde.
Glüht rot durch die Zweige der Abendschein,
Und dämmert leise die Nacht herein:
Dann ziehn wir heim, dann klingt und blüht
Waldlust, Waldrauschen noch durchs Gemüt
Vom Wald, vom kühlen Walde.
Sweet Bird - Arie der Nachtigall
Wie süß, o Trost der Nacht, wie singst du sinnig!
So tönereich, so schwermut-innig!
Dir lausch ich aus dem Chor in Nacht und Wald,
wo hold und sanft dein Sang erschallt.
Und wenn du schweigst, wall ich dahin,
um zu schaun auf welchem Grün,
wie der Mond in stiller Pracht
steigt empor um Mitternacht.
Warbling the birds enjoying
Zwitschern, des Vogels Vergnügen,
süße Freude, frei und heiter!
Während wir uns der Liebe fügen
und an Sorgen hängen,
hüpft und spielt er alle Tage.
Gretel Wittenburg - Sopran
Magdalena Bäz - Flöte
Prof. Martin Strohhäcker - Orgel