Programm: 
Text:
Besetzung:

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Uccellacci e Uccellini    - 
              Vogel- und andere Stimmen.

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     P r o g r a m m

Georg Friedrich Händel 1685-1759
Meine Seele hört im Sehen (Barthold Heinrich Brockes) HWV 207
für Sopran Oboe Bc
Aus: Neun deutsche Arien 1724–1727

Pietro Torri 1650-1737
Son Rosignolo Arie für Sopran Oboe Bc
Aus der Oper: Ismene 1715

Georg Philipp Telemann 1681-1767
Sonate in a-moll für Oboe Bc
mit Georg Philipp Telemann Sommerlust (Brockes)
und Birds prelude aus: Fairy Queen Henry Purcell 1659-1695
Siziliana - Sommerlust - Spirituoso - Prelude - Vivace

Georg Friedrich Händel
Das zitternde Glänzen der spielenden Wasser (Brockes) HWV 203
für Sopran Oboe Bc
Aus: Neun deutsche Arien 1724–1727

- P a u s e -

Allessandro Scarlatti 1660-1725
Clori mia, Clori bella H.129 Kantate in B-Dur
für Sopran Oboe Bc 1699
Rezitativ - Arie - Rezitativ - Arie

Johann Christoph Pepusch 1667-1752
Miranda. Cantata IV für Sopran Oboe Bc 1710
aus: 6 English Cantatas Book 1
Rezitativ - Arie - Rezitativ - Arie

John Bartlett fl . 1606-1610
Sweet birds deprive us never für Sopran Oboe Bc
aus: A Booke of Ayres with a Triplicitie of Musicke 1606
1.Teil - 2.Teil - 3.Teil

 

 

     T e x t

 Zum Kuckuck - Vogelstimmen.

Knäken, murxen, gixen, lullen und wispeln, kichern, kläffen und grölen, zetschen, haudern - so “singen” die Vögel. Wie kaum eine andere Sprache besitzt das Deutsche einen Reichtum an Ausdrücken für die lautmalerischen Entsprechungen von Vogelrufen und -gesängen. 1)
Doch wie die sprachliche Entsprechung ist auch die wirkliche Vogelwelt in ihrer Vielfalt gefährdet. An dem dramatischen Verlust an Vogelpopulationen sind, so weit bekannt, nicht nur die moderne Landwirtschaft schuld, sondern auch andere Faktoren: Der dichte Autoverkehr zum Beispiel. Durchschnittlich bringt jedes Jahr jedes Auto 1,5 Vögel zur Strecke – das sind in Deutschland pro Jahr rund 100 Millionen Vögel. Die einkehrende Ruhe hat nix herrliches, alles Vernehmbare wird zum Schwanengesang. 2) “Nutzen und Vergnügen über alle lebende Geschöpfe zu verbreiten, ist der große Endzweck der Natur; und durch ihre Töchter, die Künste, sucht sie denselben unter den vernünftigen Bewohnern der Erde zu erreichen”. 3) Den ersten Versuch, Gesänge
der Vögel im Notenbild zu bannen, machte 1650 Athanasius Kircher in seiner “Musurgia Universalis”. Die Sangeskunst der Vögel galt ihm als Vorbild für den Menschen. „Die Natur hat in der Nachtigallen gleichsam ein vollkommenes Ideam (Idee) der ganzen Musikkunst vorgestellt, auf dass die Kapellmeister von derselben lernen sollen wie ein vollkommenerer Gesang zu ordinieren und wie die Moduli in der Gurgel zu formen sind.“


Zwitschern, seuft zen, lachen, singen,
Girren, stöhnen, gurgeln, klingen,
Locken, schmeicheln, pfeifen, zucken,
Flöthen, schlagen, zischen, glucken
Ist der holden Nachtigall
Wunderbar gemischter Schall.


Wer nun so süssen Ton im frohen Frühling hör’t,
Und nicht des Schöpfers Macht, voll Brunst und Andacht, ehrt,
Der Luft Beschaff enheit, das Wunder uns’rer Ohren,
Bewundernd nicht bedenckt; ist nur umsonst gebohren;
Und folglich nicht der Luft , nicht seiner Ohren, wehrt. 4)

 


1) Peter Krauss. Singt der Vogel, ruft er oder schlägt er? Matthes & Seitz-Verlag 2017.
2) Uli Aumüller. Fünf Arten die Natur zu beschreiben. SWR2 Musikstunde 2018
3) Karl Wilhelm Hennert Berlinische Monatsschrift , 1, 1786, S.367
4) Barthold Heinrich Brockes. Irdisches Vergnügen in Gott, (Gedichte, 9 Bde.), 1721–48.-

 

     B e s e t z u n g

    Es musizieren:

Jana Reiner - Sopran
Luise Haugk - Barockoboe
Bernadett Mészáros - Cembalo