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„An evening hymn“ - Träumen auf Englisch
Lieder und Arien über die Liebe, ihr Leid, den Schlaf, die Hoffnung und die Musik
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Henry Purcell 1659–95
O let me weep Z 629/40 aus: The Fairy Queen 1692
Txt: anonym, nach .W Shakespeare’s ‘A Midsummer Night’s Dream’ c.1595
John Dowland 1563–1626
Weep you no more, sad fountains
No. XV aus: The Third and Last Booke of Songs or Aires 1603
Txt: anonym
Come again aus: First Booke of Songes or Ayres (1597)
Txt: anonym
William Byrd 1539/40 -1623
O Mistris Myne aus: Fitzwilliam Virginal Book c.1610 – c.1625
Henry Purcell
If love’s a sweet passion Z 629/17 aus: The Fairy-Queen 1692
Txt: anonym, nach .W Shakespeare’s ‘A Midsummer Night’s Dream’ c.1595
William Byrd
My Ladye Nevels Grownde No1 aus: Booke of Virginal Music 1591
Henry Purcell
If music be the food of love 1692 Z.379
Txt: Colonel Henry Heveningham 1651–1700
Sweeter than roses Z.585 aus: Pausanius Betrayer of his Country 1695
Txt: Richard Norton 1666-1732
Twas within a Fourlong Z 605 aus: The Mock Marriage 1695
Txt: Thomas D’Urfey 1653-1723
Suite for harpsichord No. 1 in G Dur Z. 660 aus: A Choice Collection of Lessons ca. 1696
Prelude - Almand - Corant - Saraband
Georg Friedrich Händel 1685-1759
Tune the soft melodious lute aus: Jephtha, HWV 70 1751
Txt: Thomas Morell 1703-1784
Henry Purcell
Voluntary in C Dur Z 717
See, even night herself is here Z 629/11 aus: The Fairy-Queen 1692
Txt: anonym, nach W Shakespeare’s ‘A Midsummer Night’s Dream’ c.1595
An evening hymn Z 193 aus: Harmonia Sacra: Book I 1688
Txt: William Fuller 1608–1675
Sweeter than roses ... Das englische Lied
Die sicher heutzutage bekanntesten englischen Komponisten von Liedern sind die Beatles. Doch nach dem heutigen Abend werden Sie wissen woher das kommt und das es da noch andere große Meister des englischen Kunstliedes gibt. In denLiedern von John Dowland und den „Theatre Songs“ des Henry Purcell spricht ein ganzes Jahrhundert englischer Musikkultur noch heute zu uns – vom „Golden Age“ der Queen Elizabeth I. zur Glanzzeit nach der „Glorious Revolution“ unter der jungen Queen Mary. So schwer die religiösen und politischen Konflikte der Zeit wiegen – kulturell wird die Regentschaft Elisabeth I. im Laufe der englischen Geschichte unübertroffen bleiben. Mit dem alle Schichten vereinenden Theater, das seinen Gipfel mit William Shakespeare erreichte, der Dichtung eines Edmund Spencer und den wissenschaftlichen Errungenschaften Roger Aschams oder Francis Bacons sind nur einige Höhepunkte genannt. Im Dunstkreis der Macht haben Dowland und Purcell Lieder von zeitloser Schönheit nicht nur über die Liebe, nicht nur für den Adel geschrieben. Die Lieder sind „nackt“. „Ein nacktes Ayre ohne jede Führung, Stütze oder Farbe außer seiner eigenen wird leicht von jedem Ohr beurteilt und braucht umso mehr Erfindungskraft, um zu gefallen.“ Der englische Lautenist Thomas Campion verteidigte mit diesen Worten 1601 das Lautenlied, „Song“ oder „Ayre“ genannt, gegen die scharfen Angriffe seiner Kritiker. Er und seine jungen Kollegen wollten weder Kontrapunkt noch kunstvolle Verflechtungen von Singstimme und Instrumenten schreiben, sie wollten schöne Texte in eingängige Melodien übersetzen, den Affekt zum Sprechen bringen, anrührenden Sologesang mit sparsamer Begleitung verbinden. Damit schrieben sie Geschichte. Bis 1705 die italienische Opernarie nach London kam und das Lied zur Begleitung der Laute und dem Virignal verdrängte, beherrschte der englische Song ein Jahrhundert lang die vornehmen Reception Rooms der „Upper Class“ ebenso wie die Tavernen und Theater Londons. Und kann uns heute mindestens genauso anrühren wie George Harrisons “While My Guitar Gently Weeps”:
Isabel Schicketanz - Sopran
Sebastian Knebel - Cembalo