Als Begleiter von Virtuosen wie Quantz, Buff ardin und Richter und als Solist war der königliche Kammerlautenist Silvius Leopold Weiss nicht nur am Hof in Dresden gefragt und hoch dotiert. Das Continuo war sein Element, der Kern, die Struktur dessen, was wir Barockmusik nennen. Auch Generalbass, Basso continuo (ital. „fortlaufender, ununterbrochener Bass“); oder kurz: Continuo genannt, war das quasi wie die heute die Rythmusgruppe, die den Laden zusammen hält. “Der General Bass ist das vollkommste Fundament der Music welcher mit beyden Händen gespielet wird dergestalt das die lincke Hand die vorgeschriebene Noten spielet die rechte aber Con- und Dissonantien darzu greifft damit dieses eine wolklingende Harmonie gebe zur Ehre Gottes und zulässiger Ergötzung des Gemüths und soll wie aller Music, also auch des General-Basses Finis und End-Ursache anders nicht, als nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüths seyn. Wo dieses nicht in Acht genommen wird, da ists keine eigentliche Music, sondern ein teufl isch Geplerr und Geleyer.“ - schreibt 1738 Johann Sebastian Bach in seinen “Vorschrift en und Grundsätze zum vierstimmigen Spielen des General-Bass oder Accompagnement“. In dieser Kunst besonders versiert und ein dafür passendes HarmonieInstrument spielend war der Lautenist Weiss aus Grottkau/Grotkow in Schlesien. Als Lautenist arbeitete er u.a. in Breslau, Kassel, Düsseldorf, Rom, bevor er dann 1718 nach Dresden an die Hofkapelle berufen wurde. Er spielte hier Solo-Konzerte und war als Continuo-Spieler an vielen Ensemble-Auff ührungen beteiligt und gefragter Begleiter der zahlreichen anderen Solistenstars am Hof. Johann Friedrich Reichardt schrieb 1805: “Wer die Schwierigkeiten der Laute für harmonische Ausweichungen und gut ausgeführte Sätze kennt, der muß erstaunen und kann es kaum glauben, wenn Augen- und Ohrenzeugen versichern, dass der große Dresdner Lautenist Weisse mit Sebastian Bach, der auch als Klavier- und Orgelspieler groß war, in die Wette phantasiert und Fugensätze ausgeführt hat.“

Ophira Zakai (Th eorbe), Dora Ombody (Travers-Flöte), Luise Haugk (Barockoboe) und Inka Döring (Barockcello) spielen in bester Continuo-Tradition wechselnd einander kontinuierlich und gefühlvoll begleitend Musik mit BC.

 

Programm

 

Johann Joachim Quantz 1697 - 1773

Triosonate für Flöte Oboe BC a-moll QV 2:Anh. 34

Adagio, Presto, Largetto, Allegro assai

 

Jacques-Martin Hotteterre 1674 - 1763,

Sonate No 6 G-Dur

aus: 6 Sonates en trio Livre I Oeuvre III 1712

Prelude: lentement, Fugue: gay, Grave, Vivement

 

Johann Christoph Richter 1700 - 1785

Trio. d’un Hautbois Flute Trav: e Basse Continue G-Dur

Adagio, Allegro, Largo, Allegro

 

------ P A U S E ------

 

Johann Joachim Quantz

Adagio für Flöte BC C-Dur

aus: Johann Joachim Quantzens, Königl. Preußischen Kammermusikus, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen 1752

 

Louis-Antoine Dornel ca.1685 - 1765

Trio Sonate No 6 a-moll

aus: Sonates en trio pour les flûtes allemandes violon, hautbois, & c, Op.3 1713

Prelude lentement, Allemande gai, Sarabande, Gavotte, Air en Gigue

 

Georg Philipp Telemann 1681 - 1767

Triosonate für Flöte Oboe BC e-moll TVW 42:e2

aus: Musique de table, 2. Production 1733

Aff ettuoso, Allegro, Dolce, Vivace

 

 

Ensemble

Capell und Taffel-Music

Dora Ombody - Travers-Flöte

Luise Haugk - Barockoboe

Inka Döring - Barockcello

Ophira Zakai - Theorbe