“Viel Harmonie und wenig Melodie” -

 

so - wird kolportiert - hätte Kurfürst Friedrich August I. über Jan Dismas Zelenka geurteilt, Bassist und Kirchencompositeur an seinem Hof in Dresden. Er schrieb 6 unglaublich schöne Sonaten für 2 Oboen mit obligatem Fagott und Basso continuo.

In Zelenkas gesamten Werk stechen diese 6 Triosonaten ZWV 181 heraus. Sie gelten als genialisch, sein Ticket in den Olymp, bzw. beste Leistung jenseits Italiens, der Auslands-Oskar quasi. Die Fülle seiner kompositorischen Meisterschaft wird hier vorgeführt. Wunderbare Musik, hoch virtuos, große Melodiebögen mit wendigem Klang, vital, voll musikalischer Intelligenz, mit herzzerreißenden Passagen und viel sinnlicher Schönheit. Oboen und Fagott können zeigen, welch Kratf und Dynamik in diesen Instrumenten steckt. Die Triosonaten demonstrieren eine Souveränität ausgefallenster Techniken der Polyphonie, deren Meisterschaft sich durchaus mit der Bachs vergleichen darf.

1679 in Louňovice pod Blaníkem/Launiowitz (Böhmen) als Sohn eines Dorflehrers geboren wurde Zelenka am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet, in deren “Auftrag” er dann 1710 eine Stelle als Bassist am sächsischen Hof antrat. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Von ihm wurde die Komposition der Sonaten inspiriert. 1733 wird er Hofkomponist, 1735 dann „Kirchen-Compositeur“. Er stirbt 1745 in Dresden und wird auf dem Alten Katholischen Friedhof bestattet.

Wer mag die “Haut-bois” gespielt haben, damals, am Hof? Vielleicht Richter, oder La Riche, die Gebrüder Henrion, Steinmetz, oder Ristori und Quantz?

Die Musiker, die sie heute verzaubern werden, alles ausgewiesene Experten ihres Faches, paaren die notwendige Virtuosität mit Spielfreude und Ernsthaftigkeit und lassen so die immense Komplexität der musikalischen Struktur vergessen, verwandelt in leichten, fast swingenden Frohsinn. Ein bunter und sinnenfreudiger Abend erwartet sie - La Serata Camillo - mit

∙ Capell und Taffel-Music ∙ .

 

PROGRAMM

Zelenkas Triosonaten #1 und #2 nebst einer Sonate von JF Fasch

 

Jan Dismas Zelenka 1679-1745

Triosonate F - Dur ZWV 181 Nr. 1 1720-22

für 2 Oboen, Fagotto, Basso Continuo

1. Adagio ma non troppo

2. Allegro

3. Larghetto

4. Allegro assai

 

Johann Friedrich Fasch 1688-1758

Sonate in F-Dur. FWV N:F2 1725-35

1. Largo

2. Allegro

3. Largo

4. Allegro

 

- P a u s e -

 

Jan Dismas Zelenka

Triosonate g - moll l ZWV 181 Nr.2 1720-22

für 2 Oboen, Fagotto, Basso Continuo

1. Andante

2. Allegro

3. Andante

4. Allegro assai

 

 

 

 

Luise Haugk - Barockoboe

Markus Müller - Barockoboe

Monika Fischaleck - Barockfagott

Tilman Schmidt - Kontrabaß

Sebastian Knebel - Cembalo

 

 

Programm

 

Johann Gottlieb Graun (1703-1771)

Sonata III A-Dur

Adagio - Allegro-Aff etuoso - Allegro

 

Franz Benda (1709-1786)

Sonate in e-moll

Allegretto-Adagio-Tempo giusto

 

Johann Gottlieb Graun

Sonata II E-Dur

Adagio-Allegro-Arioso-Menuet

 

P a u s e

 

Christoph Schaff rath (1709-1763)

Sonata für Cello und obligates Cembalo

Allegretto-Adagio-Allegro

 

Franz Benda

Sonata in Es-Dur

Allegro-Adagio-Arioso con Variazioni